Antworten auf oft gestellten Fragen
Informationen bez. Koblach
Durch welche Massnahmen wird das Grundwasser für Meiningen gesichert, da diese Entnahmestellen oberhalb Meiningen liegen. Mit welcher Auswirkung auf Meiningen ist zu rechnen?
Der Standort für die neuen Brunnenanlagen in Matschels ist mit Pumpversuchen untersucht worden. Diese haben gezeigt, dass im Gebiet der Ill problemlos die erforderlichen Mengen entnommen werden können, ohne dass andere Wasserrechte beeinträchtigt werden. In Meiningen wird von der Entnahme Matschels nichts mehr zu spüren sein, vor allem weil die Brunnen am linken Illufer liegen. Die Brunnen werden von den Stadtwerken Feldkirch gemeinsam mit dem Trinkwasserverband Rheintal errichtet. Dafür benötigen sie eine Genehmigung und müssen nachweisen, dass die Entnahme keine negativen Auswirkungen auf den Grundwasserkörper haben.
Welche Transportwege sind für die notwendigen LKW-Fahrten bei der Erstellung des Kernlebensraums Oberriet-Koblach vorgesehen?
Für die LKW-Fahrten ist eine Transportpiste entlang der Frutz bis zur Bundestrasse L190 vorgesehen, so dass die Anrainer möglichst wenig belastet werden.
Gibt es rechtlich verbindliche Zusicherungen von Seiten der Politik bezüglich Transportwege, Verkehrsaufkommen, etc.?
Die mit Koblach abgestimmten Punkte wurden in die Planung des Generellen Projekts aufgenommen und sind damit Grundlage des Staatsvertrags. Ausserdem werden sie Teil der Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung und damit zwingend umzusetzen sind.
Wie viele LKW-Fahrten sind für den Bau im Abschnitt 1 nötig?
Im Abschnitt 1 (Illmündung bis oberhalb Diepoldsauer Durchstich) sind ca. 30.4 Mio. LKW-Kilometer in neun Jahren Bauzeit erforderlich. Das macht ca. 3,4 Mio. Kilometer pro Jahr.
Wie viele PKW-Fahrten gibt es zum Vergleich im Land Vorarlberg?
Laut Vorarlberger Verkehrsbericht wurden im Land Vorarlberg im Jahr 2017 2,389 Mrd. PKW-Kilometer zurückgelegt. Also beinahe das 1'000-fache im Vergleich zu den erforderlichen LKW-Kilometer die während der Bauzeit pro Jahr anfallen.
Ist die Zuschüttung des Ehbachgerinnes bei einer Dammabrückung nur eine kosmetische bzw. taktische Massnahme zur Beruhigung der Gemeinde Koblach?
Die Lösung ist in Gesprächen mit Vertretern der Gemeinde Koblach entstanden, um den Verlust an landwirtschaftlichen Flächen zu kompensieren.
Wurden die Pläne von RhesiNat (Seitengerinne analog Chur) berücksichtigt?
Diese Variante wurde bereits von Anfang an mitbetrachtet und ist eine der untersuchten Basisvarianten. Jedoch muss am Rhein ein dynamischer Flussraum geschaffen werden. Eine grosse Breite ist dabei zwingend notwendig. Bei der Lösung in Chur handelt es sich um ein künstliches Nebengewässer. Der Fluss ist nicht selbst der Gestalter. Da sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen seit der Umsetzung des Projekts in Chur (1996) geändert haben, wird man mit dieser Massnahme den heutigen ökologischen Anforderungen nicht gerecht.
Kommen in Koblach höhere Kosten auf die Gemeinde bez. der Landschaftspflege am Rhein zu?
Künftig fällt der Unterhalt der Ehbachdämme und rund 700 m der Frutzdämme weg. Der Unterhalt und die Pflege am Rhein ist weiter Aufgabe der IRR. Einzig die Abfallentsorgung durch die Freizeitnutzung ist Sache der Gemeinden. Die Gemeinde wird also entlastet werden.
Warum hat Gesamtprojektleiter Markus Mähr gesagt, dass für die Hochwassersicherheit die Aufweitung mit Dammabrückung in Koblach nicht erforderlich sei?
Die Problematik in Koblach ist komplex und lässt sich mit einer einzelnen Aussage nicht erklären. Eine Gesamtbetrachtung ist zwingend notwendig: Zwar ist rein geometrisch betrachtet die geforderte Abflusskapazität mit der jetzigen Geometrie beinahe erreicht (ca. 4'000 m3/s anstatt 4'300 m3/s). Man weiss jedoch, dass die Dämme Sanierungsbedarf haben und heute die Dammstabilität bei Hochwässern über 3'100 m3/s nicht gegeben ist. Eine Sanierung der Dämme ist also zwingend notwendig. Sobald an einem Fluss gebaut wird, sind die gesetzlichen Grundlagen des Wasserrechtsgesetzes und der Wasserrahmenrichtlinie einzuhalten. Diese stellen heute auch hohe ökologische Anforderungen. Darum sind einzelne grosse Aufweitungen, sogenannte Kernlebensräume, erforderlich. Bei Koblach / Oberriet befindet sich ein idealer Standort für einen Kernlebensraum. Eine Aufweitung an anderen Standorten ist aufgrund der bestehenden Infrastrukturanlagen (Autobahn, Siedlungsraum) nur schwer umzusetzen bez. unmöglich.
Wie viel Wald geht in Koblach verloren?
In Koblach wird im Zuge des Projekts ca. 6-7 ha Wald gerodet. Dafür entsteht eine einzigartige Flusslandschaft mit durchschnittlich ebenso viel Wald direkt im Fluss.