Druck und Schall im Rheinvorland
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Bis eine 26 Kilometer lange Baustelle abgeschlossen ist, dauert es. Die Bauzeit ist mit 20 Jahren veranschlagt. Der Bau erfolgt in Abschnitten.
Bei der Umsetzung von Projekt Rhesi wird viel Masse bewegt. Der Grossteil davon erledigt der Rhein jedoch selbst. Die Bauarbeiten am Fluss sind äusserst komplex. In erster Linie muss auf die Hochwassersicherheit geachtet werden: Auch während die Hochwasserschutzdämme erneuert oder saniert werden, muss das Rheintal vor einem Hochwasserereignis geschützt sein.
Kritische Infrastrukturen wie die Wasser-, Strom- oder Gasversorgung müssen berücksichtigt werden, denn die Leitungen liegen teilweise an oder in den Dämmen. Auch die Autobahn am Damm zwischen Au und St. Margrethen oder die Häuser direkt am Hochwasserdamm in Lustenau sorgen für die eine oder andere Herausforderung. Weiter wird darauf geachtet, dass die Belastung für die Anwohner möglichst gering gehalten wird.
Der Bauablauf wird in verschiedene Phasen eingeteilt. In der ersten Phase erfolgt die Sanierung bzw. der Neubau der Dämme. Zudem wird die Ufersicherung eingebaut. Durch die Gerinneverbreiterung und den Aushub für die Ufersicherungen fallen vor allem Schluff und Sand an, abschnittsweise auch Kies. Dieses Material wird in erster Priorität im Projekt wiederverwendet. Geeignetes Material für Bodenverbesserungen kann zur Verfügung gestellt werden.
Bauphase zwei widmet sich dem Mittelgerinne. Dieses wird aufgeweitet, und der Oberboden, bestehende Buhnen und die alte Ufersicherung werden entfernt. In der dritten Phase entsteht der geplante Zielzustand, die geplante künftige Form des Flusses. Jetzt kann auch der Rhein selbst mithelfen und seinen Flussraum gestalten: Er lagert das Geschiebe um und schwemmt Material in den Bodensee ab. So schafft sich der Rhein einen dynamischen Gewässerbereich. Wo erforderlich, wird mit dem Bagger nachgeholfen. Zudem erfolgt in dieser Phase die Rekultivierung des gesamten Baustellenbereichs.