Ihr Hobby ist Wandern
Ihr Hobby ist Wandern
Sie haben eine fast magische Anziehungskraft. Egal ob als Pausenplatz während der Radtour, als Dreh- und Angelpunkt für Fischer oder als Naturspielplatz für Kinder. Sieht man eine, will man unbedingt drauf. Die Rede ist von den Kiesbänken im Alpenrhein.
Zugegeben, der Abstieg zur Kiesbank ist nicht ohne. Über Trampelpfade in der steilen Böschung geht es hinunter bis zu den imposanten Wasserbausteinen, die als Ufersicherung dienen. Ist auch dieses Hindernis geschafft, erwartet einem flacher, rundgeschliffener Kies und feinster Sand, sogenannter Rheinletten. Meist ist auch Treibholz vom letzten Hochwasser zu finden.
Auf Wanderschaft
Je nach Wasserstand präsentieren sich die Kiesbänke mal ausgeprägter und mal kleiner. Bei Hochwasser verschwinden sie ganz und tauchen bei sinkendem Wasserstand neu geformt wieder auf. Überhaupt sind Kiesbänke alles andere als träge, sondern ständig in Bewegung. Höhe Rheinkilometer 63 (bei Rüthi-Büchel resp. Bangs) wandern sie mit Geschwindigkeiten von durchschnittlich 50 Meter pro Jahr rheinabwärts. Weiter flussaufwärts sind die Kiesbänke schneller unterwegs. Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Meter/Jahr wurden dort schon gemessen.
Darum hat's zwischen Oberriet und Bodensee keine Kiesbänke
Auf der Strecke der Internationalen Rheinregulierung, sie beginnt Höhe Illmündung resp. Rüthi bei Rheinkilometer 65, gibt es meist keine Kiesbänke zu sehen. Nur wenige Meter flussaufwärts sind sie jedoch vorhanden. Grund dafür ist der Zufluss der Ill, welcher die Abflussmenge im Rhein deutlich erhöht. Neben der Abflussmenge gibt es noch weitere Faktoren, welche die Entstehung einer Kiesbank beeinflussen: die Flussbreite, die Geschiebemenge und -grösse und das Gefälle. Wenn der Alpenrhein nach der Umsetzung vom Hochwasserschutzprojekt Rhesi breiter wird, werden auch zwischen Oberriet und Bodensee Kiesbänke entstehen.
Für die Natur sind die Kiesbänke ein wahres Paradies. Sie dienen beispielsweise als Nistplatz für den Flussregenpfeifer oder als Raststätte für verschiedene Entenarten, Reiher oder auch Zugvögel. Insgesamt bieten Sie einen einfachen Zugang zum Wasser für alle Lebewesen. Unter den Steinen und im Sand lassen sich ausserdem gut Insekten aufspüren.