Politisches Eintauchen ins Rhesi-Projekt

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
24. August 2021 Projekt Rhesi

Politisches Eintauchen ins Rhesi-Projekt

Vergangenen Mittwoch liess sich eine Polit-Delegation aus drei Parteien in der Rhesi-Modellversuchshalle in Dornbirn über das Hochwasserschutzprojekt informieren. Der politische Prozess, die aktuelle Planung und das Rheinmodell standen dabei im Fokus.

Urs Kost, Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission, nahm die Anwesenden mit auf die politische Reise des Hochwasserschutzprojektes. Zur Umsetzung des Projekts Rhesi ist nicht nur ein neuer Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz notwendig. In beiden Ländern sind unterschiedliche Verfahren zur Genehmigung des Generationenprojekts erforderlich. Die Anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des National- und Kantonsrats werden sich also früher oder später in ihrer politischen Funktion mit dem Hochwasserschutz im Rheintal auseinandersetzen.

Detailplanung vor Abschluss
Rhesi Gesamtprojektleiter Markus Mähr ging auf die aktuelle Planung des Hochwasserschutzprojekts ein und erklärte, welche Herausforderungen aktuell noch gelöst werden müssen. „Bis März 2022 ist die Detailplanung abgeschlossen“, stellte Mähr klar. Auch der eigentliche Star der Modellversuchshalle, das rund 100 Meter lange Rheinmodell, kam nicht zu kurz. Markus Schatzmann, stellvertretender Gesamtprojektleiter des Projekts Rhesi brachte den Anwesenden neben den technischen Aspekten des Modells auch den Flussbau im allgemeinen näher. Mittels Augmented Reality App konnten sich die Politikerinnen und Politiker bereits jetzt ein Bild davon machen, wie der Rhein nach der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi aussehen wird.

Rhesi-Projekt müsse zum Erfolg führen
Es sei spannend, so Die Mitte-Nationalrat Nicolo Paganini, die Ausmasse der Modellversuche zu sehen und wie lange es dauere, bis sich alles entfaltet habe. „Vielleicht bin ich dann ein alter Mann,“ sagt Paganini lachend. Neben dem zeitlichen Aspekt beeindruckt ihn auch die Dimension des Modells und die Interessen, die man unter einen Hut bringen muss. Es brauche Kompromissfähigkeit, wolle man das Projekt politisch umsetzen. Rhesi müsse aber zum Erfolg führen – vor allem wegen des Hochwasserschutzes. Der Rheintaler SVP-Nationalrat Mike Egger zeigte sich ebenfalls sehr beeindruckt: „Ich denke, Rhesi ist ein Jahrhundertprojekt für das Rheintal und den Hochwasserschutz. Die Modellversuchshalle zeigt, wie professionell man an das Werk herangeht, trotzdem gibt es noch einige Hürden, welche mit den betroffenen Anspruchsgruppen gemeinsam vertieft werden müssen.“

Wieviel Renaturierung?
Walter Freund, Rheintaler SVP Kantonsrat, findet es schade, dass fast ausschliesslich über die Renaturierung und seine Auswirkungen gesprochen wird, obwohl der Hochwasserschutz an erster Stelle stehe. Er erwartet gespannt die Resultate der Modellversuche im Zusammenhang mit dem Systemwechsel beim Geschiebetransport Die Versuche werden aber zeigen, so Freund, ob so grosse Aufweitungen der Hochwassersicherheit dienlich seien oder nur enorme Unterhaltskosten verursachen. Demgegenüber sieht Nationalrätin Franziska Ryser, Grüne, grosse Chancen in der ökologischen Aufwertung des Raumes: „Ich denke, diese binational aufgegleiste Riesenaufgabe ist ein spannendes Generationenprojekt und sehr gut vorbereitet. Hier in Dornbirn hat man die Möglichkeit zu testen, was die Flussausweitung wirklich bewirkt und wie neben der Hochwassersicherheit auch der ökologische Raum am besten aufgewertet werden kann.“

Kostenlose Führungen für Rheintalerinnen und Rheintaler
Für die breite Öffentlichkeit werden regelmässig öffentliche Führungen am Rheinmodell in Dornbirn angeboten. Diese öffentlichen Führungen finden jeweils am zweiten und vierten Dienstag des Monats statt sowie an ausgewählten Samstagen. Eine Anmeldung unter info@rheinregulierung.org oder via +41 (0)71 747 71 00 ist erforderlich. Auch private Führungen sind für Gruppen ab 10 Personen möglich. Auf der Website www.rhesi.org finden sich weitere Information sowie alle aktuellen Termine.

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Blick in die Zukunft mittels AR-App
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Franziska Ryser und Nicolo Paganini.
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