Projekt Rhesi im Rheinmodell zum ersten Mal erlebbar

Rheinregulierung - Newsbeitrag
17. Juni 2020 Projekt Rhesi

Projekt Rhesi im Rheinmodell zum ersten Mal erlebbar

In der wasserbaulichen Modellversuchshalle in Dornbirn wurde das rund 100 Meter lange Modell des Rheins umgebaut. Neu zeigt es erstmals den Abschnitt zwischen Widnau und Höchst nach Umsetzung des Projekts Rhesi.

In Anwesenheit der St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann und des Vorarlberger Landeshauptmanns Markus Wallner informierten Heinz Stiefelmeyer, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission, und Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi, heute die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand des Projekts.

Die wasserbauliche Modellversuchshalle der Internationalen Rheinregulierung für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi wurde im Frühjahr 2019 in Dornbirn eröffnet. Für die erste Versuchsreihe wurde der Streckenabschnitt zwischen Widnau und Höchst des heutigen Rheins im Massstab 1:50 nachgebaut und so das Modell validiert. Anfang 2020 wurde das Modell umgebaut und zeigt nun zum ersten Mal den Rhein nach der geplanten Umsetzung des Projekts Rhesi. Im Bereich Viscose Widnau wurde die Modellrinne beispielsweise von 120 auf 560 Zentimeter vergrössert. In der Realität entspricht dies der geplanten Verbreiterung des Mittelgerinnes des Rheins von 60 auf 280 Meter. Die laut aktueller Planung breiteste Stelle in Widnau wird rund 310 Meter betragen. Dieser Bereich ist im Modell jedoch nicht zu sehen.

Modellversuche in Dornbirn, Zürich und Wien bis 2022
„Im Modell in Dornbirn werden vor allem die Entwicklungen der Flusssohle des Rheins, die Belastungen der Uferböschung sowie die Veränderungen der Kiesbänke und Eintiefungen untersucht“, erklärte Gesamtprojektleiter Markus Mähr. Im Dezember 2020 wird das Modell auf den Abschnitt Oberriet – Koblach umgebaut. Die letzten Versuche dauern dann voraussichtlich bis in den Sommer 2022. Die Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich ist gemeinsam mit den Experten der Internationalen Rheinregulierung mit der Durchführung der Versuche beauftragt. Parallel zu den Modellversuchen in Dornbirn werden auch noch kleinere Modellversuche für Detailfragen an der ETH in Zürich und der Technischen Universität Wien durchgeführt.

Region betont Wichtigkeit des Projekts
Heinz Stiefelmeyer, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission, betonte: „Mit dem weiteren Fortschritt im Projekt Rhesi wird im Herbst der partizipative Prozess wieder aufgenommen und mit den Akteuren die Detailplanung diskutiert.“ Er begrüsste zudem die neue St. Galler Regierungsrätin und Vorsitzende des Baudepartements Susanne Hartmann sowie den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner. Beide äusserten sich positiv zum Projekt Rhesi. „Die Hochwassersicherheit im Rheintal hat für uns höchste Priorität. Heute ist der Alpenrhein für ein 100-jähriges Hochwasser ausgebaut. Mit Rhesi halten die Dämme künftig einem 300-jährigen Hochwasser stand und schützen die Bevölkerung im Schweizer und Vorarlberger Rheintal vor Schäden in der Höhe von rund zehn Milliarden Euro“, betonte Landeshauptmann Wallner. Regierungsrätin Susanne Hartmann ergänzte: „Die über 125-jährige Geschichte der Internationalen Rheinregulierung prägte die Entwicklung im Rheintal und ist mitverantwortlich für den heutigen Wohlstand. Rhesi ist ein Projekt für Generationen, welches den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300‘000 Menschen in Zukunft noch besser vor Hochwasser schützt."

Rheinmodell kann ab 21. Juli wieder besichtigt werden
Seit Beginn der wissenschaftlichen Modellversuche im Frühjahr 2019 besuchten über 5‘000 Personen das Rheinmodell in Dornbirn. Aufgrund der Massnahmen zum Schutz vor COVID-19 musste die Halle zwischenzeitlich geschlossen werden. Gemeinden, Interessenvertreter und die Rheintaler Bevölkerung erhalten ab 21. Juli 2020 wieder die Möglichkeit, die Modellversuchshalle zu besichtigen.

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