Sägezähne sollen den Rhein zur Mitarbeit motivieren

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
20. Juli 2021 Projekt Rhesi

Sägezähne sollen den Rhein zur Mitarbeit motivieren

Die Modellversuche in Dornbirn sind für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi ausgesprochen wichtig. Damit lässt sich das Verhalten des Rheins simulieren. Derzeit liegt der Fokus darauf, den Rhein zur Mitarbeit bei der Umsetzung des Projekts Rhesi zu bewegen.

Modellversuche sind im Flussbau nichts Neues. Auch für dem Rheinabschnitt zwischen Illmündung und Bodensee wurden bereits in den 1930er Jahren Modellversuche durchgeführt. Trotz neuer technischer Möglichkeiten wie computerbasiserten Berechnungen, Simulationen und Animationen, sind Modellversuche noch immer das beste Planungsmittel. Für die Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi ist darum auch das 100 Meter lange Rheinmodell im Massstab 1:50 ausgesprochen wichtig.

Derzeit ist der Abschnitt Oberriet-Koblach im Modell in einer alten Industriehalle in Dornbirn abgebildet. In diesem Bereich soll die künftig breiteste Stelle des Rheins entstehen. Heute ist der Rhein auf jenem Abschnitt innerhalb des Mittelgerinnes durchschnittlich 70 Meter breit. Nach der Umsetzung des Projekts Rhesi kann sich der Fluss hier auf eine Breite von bis zu 380 Metern ausdehnen.

Der Rhein soll mitarbeiten
Um mehr Flussraum zu schaffen, muss im heutigen Rheinvorland Material abgetragen werden. Dabei soll der Rhein mithelfen und möglichst viel Material selbst abtragen. Dadurch werden viele Lastwagenfahrten eingespart. Wie man den Rhein am besten dazu animiert sich eigendynamisch aufzuweiten, wird derzeit am Modell untersucht. Damit der Fluss beginnt an den richtigen Stellen zu „nagen“ und dann gezielt erodiert, werden verschiedene Arten von Längsgräben, Quergräben und Zacken ausprobiert. „Im Vorland verborgen sind diverse alte Flussbauwerke, z.B. Buhnen, welche aus Wasserbausteinen bestehen. Diese Wasserbausteine müssen wir bei der Umsetzung von Rhesi ausheben und sie werden dann für die Ufersicherungen verwendet. Die Gräben, die so im Vorland entstehen bleiben bestehen und bieten dem Rhein eine erste Angriffsfläche“, erklärt Bernhard Valenti, der zuständige Projektleiter und ergänzt: „Zusätzlich müssen weitere Angriffspunkte geschaffen werden. Derzeit läuft ein Versuch mit sogenannten Sägezähnen. Die Dreiecksform soll dem Rhein die gewünschte Angriffsfläche bieten. Ob das funktioniert, bleibt abzuwarten.“

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Können die Sägezähne den Rhein zum Nagen motivieren?
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Sägezähne im Rheinmodell.