Tief gegraben in Lustenau
Tief gegraben in Lustenau
In Lustenau kam es kürzlich zu einer Strassensperrung an der Dammstrasse. Grund dafür waren die Untersuchungen des Sickerkanals.
Ein Bagger grub sich neben der Dammstrasse in Lustenau in rund 5 Meter Tiefe und legte dort ein kleines Stück des Lustenauer Sickerkanals frei. Dieser liegt unterhalb der Dammstrasse und im weiteren Verlauf auch unterhalb des Wohnquartiers. Der Sickerkanal hat die Aufgabe, den Grundwasserspiegel zu stabilisieren und bei steigenden Rheinwasserspiegel das Grundwasser aufzufangen (drainieren).
Der in den 1960er Jahren erbaute Sickerkanal besteht aus einer Betonröhre mit einem Durchmesser von bis zu 1.7 m. Die Röhre ist in regelmässigen Abständen mit kleinen Löchern versehen, die das Grundwasser in die Röhre leiten und dann weiter in den Binnenkanal abfliessen lassen.
Der Grundwasserspiegel liegt im Rheintal sehr nahe an der Oberfläche. Im Talabschnitt zwischen Buchs und dem Bodensee gibt es heute mehrere hundert Drainagen mit einer Länge von über 1‘000 km. Das drainierte Wasser wird über grössere Kanäle, die sogenannten Binnenkanäle, parallel zum Rhein in den Bodensee geführt.
Untersuchung für Projekt Rhesi
Im Rahmen des Projekts Rhesi wurde untersucht, wie der Sickerkanal damals angelegt wurde. Bernhard Valenti, zuständiger Projektleiter bei der Internationalen Rheinregulierung erklärt: „Zwar gibt es einige Unterlagen aus der Bauzeit des Sickerkanals. Für uns interessant sind aber insbesondere nicht verzeichnete Information wie z.B. die genaue Lage der Röhre und wie die Leitung gebettet ist, d.h. welcher Kies oder Sand um den Kanal herum eingebaut worden ist. Der Augenschein hat zudem ergeben, dass der Sickerkanal für sein Alter einen guten Zustand aufweist.“