Update zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi für Politik und Akteure

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
2. Oktober 2020 Projekt Rhesi

Update zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi für Politik und Akteure

Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi führt den partizipativen Prozess weiter. Am 1. und 2. Oktober 2020 diskutierten Projektleitung, Experten und Planer im J.J. Ender Saal in Mäder die Detailplanung mit insgesamt rund 150 Politikern und Akteuren.

Urs Kost, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission begrüsste die Teilnehmenden im ungewohnten Setting ohne die üblichen Planwände. «Der partizipative Prozess im Rahmen der Detailplanung für das Projekt Rhesi ist uns ausgesprochen wichtig. Obwohl durch die Corona-Schutzmassnahmen der persönliche Austausch heute sicherlich zu kurz kommt, wollen wir nicht auf den Dialog verzichten», betonte Kost.

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Aktuelles aus der «Werkstatt»

Mit dem Projekt Rhesi wird die Hochwassersicherheit im Rheintal stark verbessert. Halten die Dämme am Rhein heute einem 100-jährigen Hochwasser mit 3’100 m3/s stand, kann nach der Umsetzung von Projekt Rhesi ein 300-jähriges Hochwasser mit 4’300 m3/s gefahrlos Richtung Bodensee abfliessen. Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi und sein Stellvertreter Markus Schatzmann gingen auf die aktuellen Entwicklungen im Projekt ein. «Die Vermessung sowie die Untersuchung des Baugrunds mittels Kernbohrungen und Drucksondierungen konnten bereits fertiggestellt und abgenommen werden», erklärte Gesamtprojektleiter Markus Mähr. Ökologische Erhebungen zu Lebensräumen, Flora und Fauna sowie Abklärungen zu Archäologie und Denkmalschutz fänden weiterhin statt. In Vorbereitung seien die sogenannten Dekolmationsversuche, die Aufschluss über das Zusammenspiel von Fluss und Grundwasser geben werden. «Nachdem 2018 das «Generelle Projekt» vorgestellt wurde, nehmen wir derzeit diverse Optimierungen im Hinblick auf das «Genehmigungsprojekt» vor. Dies betrifft unter anderem die Sohlenlage des Rheins, die Grundwasserhaltung oder die Uferstrukturierung», fügte der stellvertretende Gesamtprojekleiter Markus Schatzmann an.

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Austausch mit Experten

Der Werkstattbericht legte auch ein Hauptaugenmerk auf die Themen Grundwasser und Trinkwasser. ETH Prof. em. Wolfang Kinzelbach brachte den Anwesenden die Interaktion zwischen einem Fluss und dem Grundwasser näher und ging dabei insbesondere auf lokale Gegebenheiten ein. Im Anschluss gehörte die Bühne dem Planungsteam. Im Detail wurde erklärt, wie ein Hochwasserdamm geplant und aufgebaut wird. Die Teilnehmer erfuhren, wo die Dämme in Zusammenhang mit dem Projekt Rhesi saniert und wo diese komplett erneuert werden müssen. Erste Resultate aus den Modellversuchen wurden präsentiert. Anhand eines Rheinmodells im Massstab 1:50 werden die Entwicklungen der Flusssohle, die Belastungen der Uferböschungen sowie die Veränderungen der Kiesbänke und Eintiefungen untersucht. Zum Thema Lebensraum Alpenrhein wurde das künftige Nutzungskonzept mit Abschnitten für Natur und Freizeit/Erholung vorgestellt. Die Möglichkeit Fragen an die Projektleitung oder Experten zu stellen, wurde im Anschluss an die Präsentationen rege genutzt.

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